Weekly Top Artists: Gheorghiu's Last.fm Weekly Artists Chart

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Montag, 21. Januar 2008

Gegen das scheinbar Notwendige I

Du alte Schlafsau, du

Ich hasse schlafende Menschen. Sie schaun dabei doof aus, sie versäumen alles und der Schlaf heiligt scheinbar alles. Leute, die gerne ihr Leben verschlafen (ergo in einem Zustand verharren, der sie erstens dem wirklichen Leben entrückt und in welchem das Gehirn mit möglichst wenig Sauerstoff versorgt wird) und behaupten, schlafen mache sie glücklich, halte ich für pervers.
Die Wahrheit ist: Schlafen macht dumm, träge und grantig. Warum es dann alle so gern machen? Weils einfach ist und man dabei nicht denken muss. Und das ist es doch, was alle Menschen wollen...

Freilich, den Schlaf den braucht man. Aber wieviel davon ist wirklich nötig? Leute, die den ganzen Tag schlafen, versäumen nicht nur ihr eigenes Leben, sondern auch das der anderen. Wenn ich einen Freund um drei Uhr nachmittag anrufe, und er klingt verschlafen, dann lege ich wieder auf. Mit solchen Leuten möchte ich nicht reden. Vormittags jemanden anzurufen gilt ja ohnehin schon als frech oder sogar unhöflich.
Wer schläft, sündigt nicht: so ein altes Sprichwort. Die Wahrheit ist: Wer schläft, ist tot. Sozial zumindest. Anscheinend gehört auch zum Schlafen die nötige Portion Vernunft. Kein Wunder, dass so viele Menschen so gern und viel schlafen. Ich bleib lieber wach...

Montag, 21. Mai 2007

Fette Iren, ÖH Wahl und der Sommer

Am ersten wirklich heißen Tag noch mit langer Hose rumzurennen hat was märtyrerhaftes. Ich versuche zwar, langsamer als sonst zu gehen, komme mir dabei aber vor wie diese Stadtpark-Schlenderer, denen der Schlendrian regelrecht im Hirn sitzt, welches - harzverklebt - bei diesen Temperaturen wohl nicht einmal die einfachsten input-output-Funktionen zu Stande bringt. Nix also mit dem langsamer gehen, mir macht die Hitze ja eh gar nichts aus, nur wenn ich dann aufhören zu gehen, mich irgendwo hinsetze (was man nicht machen soll, weil sitzen ungesund ist und sowieso), dann wallt es in mir hoch und ich komme mir vor wie ein übergewichtiger Ire im Anzug auf Mallorca. Zugegeben, nicht gerade ein Bild, das gemeinhin bekannt wäre und damit ein konsensisches Kopfnicken auslöst, aber als Vergleich treffender als alles andere.
Fette Iren... da war so ein Bild in unserem Englischbuch, da war so ein fetter Mann (presumably Irish) abgebildet, und da war so ein heißer Sommertag und überhaupt Englisch in der fünften Stunde, da war uns so langweilig, dass wir uns irrsinnig über den fetten Iren aufgeregt haben (also nur mein Banknachbar und ich). (Eine da-war-so-Erzählung gibt natürlich syntaktisch wie rhetorisch wenig her, erfüllt aber ihren Zweck doch auch). Wo war ich? Ah, da so...
Ja, wie ein fetter Ire steh ich dann da, wenn es so heiß ist, und wisch mir unter den Haaren den Schweiß von der Stirn, wisch ihn direkt von der Stirn in die Hosentasche, wo er dann beim Pollenflugtaschentuch bleibt. Die schweißige Hand, die triefende Nase, die schwitzige Stirn und die muffige Hosentasche sind die Vorboten des nahenden Sommers. Hinzu kommen rote Nasen (Sonnenbrand hallo), Flip-Flops vom vorigen Jahr (wann sind die endlich out???), mehr Säfte-to-go als Coffee-to-go und ab morgen ist sowieso Sommerbeginn, weil da sind ÖH-Wahlen. Auf der Uni feiert man also den Sommerbeginn nur alle zwei Jahre, und das ist auch richtig so, weil die Wahlen sind sowieso allen wurscht, der Sommer fängt bei den Alternativen im März an und der Stadtpark gehört nicht mehr zum Campusgelände. Wann fressen euch die Zecken endlich?
Ich geh wählen, weil ein Freund kandidiert. Und bei den Studienrichtungsvertretern (heuer darf ich die ja dreimal wählen) werde ich bei manchen Leuten das Kreuz einfach bewusst nicht setzen. Eine ÖH-Wahl wird nie mehr sein als trashige Kugelschreiber, halbleere Feuerzeuge und doofe Studentengesichter, die einen auf Politik machen wollen.

Donnerstag, 8. Februar 2007

Wie die Germanisten das Lesen verlernen

Die einen lesen schöne Literatur, begreifen sie aber nicht.
Die anderen begreifen schöne Literatur, lesen sie aber nicht.
Wo sich die einen am ästhetischen Erlebnis erfreuen können, sind die anderen auf der Suche nach der ästhetischen Funktion.

Montag, 22. Januar 2007

Weise Worte

Der Philosoph Konrad Paul Liessmann - eben zum Wissenschafter des Jahres gekührt - meint im Standard-Interview:

Die Studierenden zahlen für etwas, und dafür können sie auch etwas verlangen. Das ist doch nur vernünftig.

Ein typischer Hegelianer also, denn Hegel meinte ja bekanntlich:
Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.
(Vorrede zu den 'Grundlinien der Philosophie des Rechts')

Sonntag, 21. Januar 2007

Bleibendes

Ein Leben ohne Frau ist eine Kette von Improvisationen, eine Speisekarte, auf der das Rahmherz fehlt, ein Herd, dessen Kacheln sich hoffnungslos schwärzen; ich scheuere und scheuere und bringe nichts auf Hochglanz, Verfall ohne Antithese, es fehlt die Dialektik dieses Unbegreiflichen, das Sie verkörpern, es fehlt die Logik von Apfelstrudel und Schmollmund, das Einhalten der Gebote von Waschtag und Putztag, die Heiligung des Leintuchs und des Lockenwicklers, das immerwährende Lob der sieben europäischen Seligkeiten in der Tretmühle der Taten für eine Familie hin zu Kind und Kindeskind.
(Gerhard Fritsch - Fasching)

Montag, 2. Oktober 2006

bist du?!

färb dir dir haare kurz, mach das licht an bevor du pennen gehst und LASS es an. viel braucht es nicht, um bestehen zu können. nur ein bisschen zuversicht hier, ein bisschen gelingen da und ein gutes gewissen mittendrin. hast du schon ein neues telefon? hast du schon einen weblog? hast du schon den neuesten scheiß im kino gesehen? wie, was bist du von vornherein? übermorgen musst du vorbereitet sein, solltest du schon wissen, wie wo was und wann. hast du keine zeit, hast du keine chance; bist du drin, bist du auf der warteliste, bist du überhaupt berechtigt, mitzumachen? hast du schon eingezahlt, bist du schon gemeldet, hast du dich registriert, bekommst du auch den aktuellen newsletter, oder was? achthundertneunundvierzig bewerber und du bist nummer vierhundertdreiundsechzig, deine chancen stehn nicht schlecht, du hast vielleicht diesmal das glück, das dir woanders fehlen wird. ganz bestimmt, und alles wird gut sagt der kanzler. hast du mich verstanden, oder soll ich es dir aufschreiben? muss ich es per e-mail schicken oder darf ich es dir faxen; willst du ne kopie oder das original? ruf nur an und du bekommst deinen bestätigung samt stempel, datum unterschrift. ruf nur an, wenn der tarif passt, sonst bitte schriftlich, per post, mit frankiertem umschlag zum zwecke der rücksendung. eine sendung, acht kanäle, sechs stationen und eine handvoll moderatoren, moderat gekleidet, adrett gedresst, fragen und antwoten, die auf händen liegen, die du dir lieber vorher wäscht, bevor du an dem gerät herumgreifst und irgendwelche knöpfe drückst. sei normal und tu nicht so!

Donnerstag, 14. September 2006

Popsongs täglich: The Cure - Lovesong

Diese Band hat nicht zu überzeugen. Sie tut es seit nunmehr 30 Jahren, und das breite musikalische Spektrum bietet für jeden etwas.
In Lovesong verbindet sich das depressiv-melancholische mit dem einfach-poppigen. Den Rahmen bildet Simon Gallups wundervolle Basslinie, der Sound ist insgesamt recht reduziert, der Text ist einfach, der Gesang pointenarm. Das Lied steht für Reduktion, für Beschränkung auf das anscheinend Wesentliche: I will always love you.
Im Text eröffnen sich zwei Dimensionen. Einerseits die isolierte Zweisamkeit (Whenever I’m alone with you), andererseits die einsame Abgeschiedenheit im Refrain (However far away…However long I stay). Die Isolation jedoch begrenzt den Liebenden keineswegs, weil die Zweisamkeit sein Zuhause ist, ihn sich ganz fühlen lässt, ihm Spaß bringt und sich (dadurch?) jung fühlen lässt. Smith geht in der zweiten Strophe noch weiter und lässt ihn Freiheit, ja sogar Reinheit spüren. Zwischen den Endpunkten der Existenz (der gemeinsamen Isolation und der Abgeschiedenheit) steht das Du, dem formelhaft die immerwährende Liebe versichert wird.
Der etwas traurige Unterton ist Cure-typisch. Er bedeutet mitunter die Aufwertung der Melancholie zum Lebensrezept, das dem Menschen den Trost im scheinbar Trostlosen verspricht, ihm zwar keine Perspektiven bietet, jedoch einen sicheren Ort in der Ausweglosigkeit. Die Überzeugung kommt mit der Musik, denn die Melodien sind keine, die Freude erzeugen, aber sie sind schön, das heißt sie sprechen einen Kern im Menschen an, der sich verführen lässt, der unantastbar für die Wirkungen der Außenwelt ist.
Im Lovesong heißt Liebe, einen anderen Menschen dorthin zu lassen, von wo aus man die Welt ursprünglich beobachtet. Wegzugehen heißt, sich hinter sich zu lassen, von außen auf das Ich zurückzublicken, das noch beim Anderen ist.

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