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Donnerstag, 3. November 2005

Bakkalaureus academensis

Aus gegebenen Anlass eine kurze Betrachtung zum Titel des Bakkalaureus bzw. der Bakkalaurea.
Dieses wunderschöne Gebilde deutsch-latinisierter Sprache bezeichnet jemanden, der ein Bakkalaureatstudium erfolgreich hinter sich gebracht hat. In weiten Teilen Deutschlands und im Rest der Welt nennt sich der Bakkalaureus schlicht "Bachelor". Der Österreicher aber, der schon immer einen Sinn für derartige Namenserweiterungen hatte, macht daraus ein Wort, das man spontan für eine biologische Artenbezeichnung halten könnte. Eine Käferart etwa, ähnlich dem Skarabäus (das isn Mistkäfer).
Tatsächlich kommt diese Spontananalogie der Wirklichkeit sehr nahe. Während nämlich die akademischen Grade eines Magisters oder Doktors vor dem bürgerlichen Namen Platz nehmen, reiht sich der bescheidene Bakkalaureus hintan. Das hegt den Verdacht, dass es sich dabei um eine nähere Bestimmung des Menschen handeln könnte. So zum Beispiel:
Max Müller, Bakk.
Hierbei handelt es sich nicht bloß um das Individuum "Max Müller", also um eine Person, die Kraft seiner Geburt diesen Namen trägt, sondern um einen Bakkalaureus der Art eines Max Müllers. Das ist ein Fall für die kritische Anthropologie, wenn Sie mich fragen. Verbunden mit dem mythischen Gedanken der Initiationsriten, in denen die Mannwerdung durchwegs mit einer "Seelenwandlung" beschrieben werden (soll heißen, der Knabe versinkt in den Schlaf und wacht tatsächlich als ein anderer wieder auf, etc.), stellt sich nun die Frage, ob sich Herr Müller nun Gedanken machen muss, ob er nicht ein anderer geworden ist.
Dieses Nichts an Max Müller ist quasi zu einem Max Müller, Bakk. geworden; er ist jetzt ein anderer. Gefangen in diesem akademisch-anthropogonischen Gefüge fragt sich der gemeine Student, ob studieren nicht gefährlich sein kann.

Donnerstag, 20. Oktober 2005

Satz des Tages

Der Philosophieprofessor spricht über alternative Pädagogik:

"Schauen Sie sich das genau an! Da kommen sie drauf, dass diese "alternativen" Pädagogiken gar nicht so alternativ sind. Montessori zum Beispiel. Ich hoffe, niemand ist mir jetzt böse. Aber die könnte man genausogut in die Hitlerjugend einordnen, so alternativ ist die."

Montag, 17. Oktober 2005

Aus der Ferne

Aus der Ferne meldet sich der Kollege Klaus. Seine als Briefe abgefassten Reiseberichte erwärmen einen in kalten Tagen das Herz, machen aber gleichzeitig etwas wehmütig.
Von Limoges (FR) aus, wo er als Sprachassistent arbeitet, bereist er Spanien und den Süden Frankreichs, und schildert uns subtil seine Eindrücke. Subtil... warum fällt mir das immer ein, wenn ich das zu beschreiben versuche?
Jedenfalls ein schöner Erlebnisbericht, zwischen Kakanien und Katalanien, den es zu lesen lohnt.

Wer es übersehen hat, hier nochmal der Link.

Mittwoch, 12. Oktober 2005

Dialog im "Wartezimmer"

Eine Medizinstudentin beginnt ein Gespräch mit mir. Sie fragt mich, in welchem Abschnitt ich wäre.
hab ich gesagt: 3. semester.
sie: wie?
ich: ich studier nicht medizin
sie: was machst du dann?
ich: germanistik und philosophie.
sie: kuhl, germanistik wollt ich auch mal machen
ich: ah...
sie: ja aber jetzt mach ich medizin im zweiten abschnitt...
ich: ah. und?
sie: naja...
ich: nicht so toll?
sie: naja... mal schaun ob ich weiterkomm
ich: kenn eine, die hat nach 3 semestern abgebrochen und macht jetzt germanistik
sie: echt? und wie gefällt ihr das?
ich: gut. wollte sie immer schon machen
sie: was machst du dann eigentlich hier, wennst da gar nicht studierst?
ich: da draußen sind drei hörsäle, da sind fast nur gewi-vorlesungen.
sie: aso?
ich: ja.
sie: dann hast jetzt vorlesung?
ich: nein.
sie: was machst dann da?
ich: apfel essen. und da vorne is es so kalt. is gewi-bereich. wird nicht geheizt, weils kein geld haben.
sie: echt?
ich: kannst ja hingehen.
sie: na glaub ich schon.
ich: ja.
sie: ja aber irgendwas wirst ja haben, oder?
ich: ja. aber ned hier.
sie: wo dann?
ich: philoturm.
sie: philosophie-turm?
ich: ja, philoturm.
sie: wo is der?
ich: gleich da hinten. geschichte is auch drin. und paläontologie.
sie: paläwas?
ich: altes zeugs.
sie: aso.
ich: ja. is nett da.
sie: glaub ich. sicher nette studenten.
ich: ne, die reden nix.
sie: wie?
ich: die reden nix.
sie: wie jetzt, die reden nix?
ich: na, die reden nix miteinander. fad. kontaktscheu. gewi-studenten
sie: och...
ich: ja, nicht so wie die mediziner.
sie: ah..
ich: muss jetzt gehn.
sie: viel spaß bei der vorlesung.
ich: ja. is sicher lustig.
sie: was isn das für eine?
ich: erkenntnistheorie.
sie: schwer?
ich: ja, sehr schwer.
sie: lustig?
ich: ja geht so. irgendwie schon.
sie: hmm...
ich: mach auch germanistik. oder das, was dich interessiert
sie: hmm... ja... mal sehen.
ich: sonst noch viel glück bei medizin und so.
sie: danke, dir auch.
ich: bei medizin?
sie: sieht man, dass du germanist bist.
ich: wieso?
sie: weil du aufpasst, was andere sagen.
ich: kannst du doch auch.
sie: ja...
ich: wärst ne gute germanistin
sie: jaja *grinst*
ich: tschüss dann.
sie: tschüssi

War doch nett, und zeigt, dass sich Medizinstudenten im allgemeinen gar nicht auf dem Campus auskennen.

Montag, 10. Oktober 2005

Schopenhauer sagt uns...

Der Lärm ist die impertinenteste aller Unterbrechungen, da er sogar unsere eigenen Gedanken unterbricht, ja, zerbricht.
Wo jedoch nichts zu unterbrechen ist, da wird er freilich nicht sonderlich empfunden werden.

Und:

Das Leben schwingt, gleich einem Pendel, hin und her, zwischen dem Schmerz und der Langeweile.

Dieser gute, gute Mann...

Sonntag, 2. Oktober 2005

Du hasst die Wahl

Heute morgen um fünf seh ich Land-Ei etwas, von dem ich wohl schon einmal gehört hatte. Aber wie das so oft mit nutzlosem Wissen ist: Es offenbart sich erst dann, wenn es konkret wird und sich manifestiert in der Realität. Das SPÖ-Frühstück hatte ich wohl vergessen; als ich es dann aber sah, dieses rotweiße Papiersackerl vor jeder Wohnungstüre, da machte es wieder "klick" und "klack" machten die Absätze und dann wunderte mich gar nichts mehr. So hatte ich heute mittag also mein erstes SPÖ-Frühstück. Und das tollste daran war der Kugelschreiber. Man ist zwar ein armer Student, aber die Semmerl waren mäßig.
Morgen geht das mit der Uni wieder los. Dieses Semester darf ich montags wenigstens bis 10 schlafen, bevor ich mich mit den Besonderheiten des österreichischen Deutsch auseinandersetzen muss. Aber morgen kommt erstmal Politik. Jammern über Universitätspolitik und knappes Geld am Institut, vielleicht auch ein kurzer Kommentar zu der Landtagswahl und das wars dann hoffentlich schon.

Wahlsonntage sind so trostlos...

"Ob das gerecht ist
Ist mir doch egal
Du wirst geliebt
Du hast die Wahl" (Element of Crime)

Dienstag, 27. September 2005

Kritik des reinen Biojoghurts

Das Bio-Produkt glänzt nicht durch seine Aufmachung. Im Gegenteil: Je kartoniger, je weniger Design da dran ist, desto eher erweckt es den Eindruck, als hätte der Bauer das händisch gemacht. Oder seine Kinder, die - befreit von der Schule - einmal wöchentlich Joghurtkartons falten und kleben müssen.
Das Bio-Produkt glänzt auch nicht im Geschmack. Das Himbeer-Brombeer-Joghurt von gerade eben schmeckte eher lau. Wie ein Joghurt, ja. Aber Himbeeren und Brombeeren schmecken, soweit ich mich erinnern kann, nach ETWAS. Das Joghurt, das aus reinen und natürlichen Bio-Brom- und Himbeeren besteht, schmeckt aber erstaunlicherweise nach NICHTS. Wie kann das sein?
Das kommt daher, dass unsere Produkte natürlich hergestellt sind und deshalb keine Geschmacksverstärker und sonstigen Schnickschnack enthalten usw... das könnte der Bio-Bauer sagen. Oder der Verteidiger des BioBauern. Jedenfalls schmeckt das Zeug zwar nicht schlecht, aber eben nach wenig. Vielleicht sollte ich es demnächst wieder mit einem CHEMISCH behandelten, mit KÜNSTLICHEM Geschmack versehenen und in - von Maschinen gefertigten - Plastikbecher verpacktem Nichtbio-Joghurt versuchen?

Augen auf im Kühlregal, sagte einmal irgendjemand.

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