Die andern Weltteile haben Affen; Europa hat Franzosen. Das gleicht sich aus.
(Schopenhauer)
Hrabanus - 28. Apr, 18:17
Frauen und Intelligenz
Unverstand schadet bei Weibern nicht: eher noch könnte überwiegende Geisteskraft, oder gar Genie, als eine Abnormität, ungünstig wirken. Daher sieht man oft einen hässlichen, dummen und rohen Menschen einen wohlgebildeten, geistreichen und liebenswürdigen Mann bei Weibern ausstechen.
(Schopenhauer)
Hrabanus - 28. Apr, 15:30
Vor allem im Frühling (dem vrüelinc), ja fast schon will ich ihn den beginnenden Sommer nennen, wo alles so gut riecht; vor allem jetzt also muss sich der Mensch besinnen, und nicht nur die Menschen, die sich besinnen wollen, sondern vor allem die, die sich besinnen müssen - denn oft haben es diejenigen notwendiger, die sich gar nicht besinnen wollen, sondern eben müssen; diese Menschen also, sich besinnen-müssend- oder -dürfend, kommen sehr gerne in dieser Zeit an dem Punkt, wo sie das unhintergehbare Moment der Eigentlichkeit nicht nur berührt - ja, auch berührt, aber nicht nur - sondern regelrecht ergreift. Mag einem das angenehm sein, oder nicht - den meisten scheint es unangenehm zu sein, vor allem jenen, die sich-besinnen-müssend unterwegs sind - jedenfalls ist es ein Schwieriges, sich dieser Ergriffenheit durch die Eigentlichkeit zu entziehen.
Ist man nun ergriffen, bleibt einen nichts anderes übrig, als in dieser Ergriffenheit aufzugehen, sich zu ent-falten und zu lauschen. Dem Sein zu lauschen. Lauschenderweise befindet man sich dann also im eigentlichen Selbstsein, d.i. ein Sein, das, von der Eigentlichkeit ergriffen, in dieser selbst aufzugehen vermag. So ausharrend, und dem Sein lauschend, mag man sich Inspiration holen, die man nötig hat. Denn die nächste Stufe kann nur das Glück sein... Wie schön...
(Hrabanus, das Sein ablauschend)
Hrabanus - 26. Apr, 10:42
Wie beruhigend es immer wieder ist, zu lesen: "Raucher sterben früher." Wie schön auch, dass hinter solchen Sätzen (auch "Rauchen kann tödlich sein.") weder ein Ausrufezeichen steht, noch auf Interpunktion verzichtet wird. Tatsächlich steht da ein Punkt. Man könnte auch lesen "Raucher sterben früher. Punktum." Keinesfalls aber schreien sie es hinaus, panikmachend, ängstigend, sensationierend. Offen gelassen wird auch nichts: Es steht nicht da "Rauchen kann tödlich sein...". Es gibt da nur diesen Punkt, der aber scheint obligat zu sein. Um den kommt man nicht herum, und auch nicht darüber hinaus.
Raucher sterben also früher. Hoffentlich...
(Hrabanus)
Hrabanus - 23. Apr, 16:55
Der Mann sprang aufgeregt hinter der Theke auf und ab, verbog sich, erstarrte, verzog seinen Mund, ließ die Augen starr, zertrümmerte währenddessen Gläser, Vasen , wollte etwas sagen,ließ davon ab und begann von neuem. Die Frau neben ihm begann ein Glas mit Wasser zu füllen und leerte dessen Inhalt wieder zurück in den Ausguss. Danach nahm sie ein neues Glas, füllte es wieder mit Wasser, trank es wieder nicht, oder tat sonst etwas dergleichen damit. Wieder landete das Wasser im Ausguss. Neben ihr war eine lange Reihe von Gläsern zu sehen, alle mit Wasser benetzt, manche beinah wieder trocken.
Das Musikgerät hinter den beiden spielte eine Nummer, ließ davon ab, begann von neuem, endete, begann.
Gespannt gaben der Mann, die Frau und das Musikgerät aufeinander Acht, ob sich etwas veränderte. Während dieser achtsamen Wiederholung wurde die Stimmung leiser und leiser, Der Mund des Mannes verzog sich immer unmerklicher, die Gläser der Frau warden just noch vom Wasser benetzt, selbst die Gläser schienen dünner zu werden, die Musik: leiser, immer leiser. Aufhören konnte niemand.
Ruebzagl - 21. Apr, 16:30
Der heutige Tag hat so schlecht angefangen, wie kaum noch einer vor ihm. Tatsächlich habe ich meinen Kaffee vergessen. Nicht, dass ich keinen getrunken hätte, oder mir gar keinen gemacht hätte, NEIN: Ich habe ihn aufgesetzt und dann auf der Herdplatte vergessen - bis mich mein aufmerksamer Mitbewohner, der selbst keinen Kaffee trinkt, darauf aufmerksam gemacht hat.
Was soll man nun davon halten? Man halte davon, was man will, ich finde es einfach nur erschütternd. Ein wenig überrascht war ich, etwas verdutzt, kurzum: mein Gesichtsausdruck muss jenem gestern geglichen haben, den ich hatte, als Kardinal Ratzinger als neuer Papst die Menge begrüßt hat: Es ist etwas Neues, aber nichts Sensationelles. Dennoch berührt es mich irgendwie. Ebenso, wie ein stehengelassener Kaffee, der munter vor sich hinbrutzelt.
(Hrabanus)
Hrabanus - 20. Apr, 09:05
Ein Versäumnis schlich sich dieser Tage in den Blog... Welches nur?
(Hrabanus)
Hrabanus - 18. Apr, 07:56
Des morgens wach ich auf und stelle mir die Frage: Was wird heute sein?
Und lachend fall ich in mein Bett und denke: nichts.
Nichts!
Ein paar Uni- Vorlesungen. ein bisserl was zum Lernen. Eine Käsekrainer. Die Stimme meiner Vielgeliebten. Da is sie trotzdem nicht.
Zeugnisse abholen. Müßigen Menschen zuhören.
Figuren zuhören, die durch ihre Figurhaftigkeit schweigen könnten.
(Figuren sind die schönsten Menschen, Figuren sind literarische Entwürfe)
Schwerenden zuhören. (siehe vorheriger Ruebzaglblog)
Schwerenden Figuren zuhören. (Das höchste der Gefühle)
In der Comedia dell Arte siechend saufen
Mit Hrabanus über all das reden.
Und dann das leise, leise Lachen
(Ruebzagl)
Ruebzagl - 12. Apr, 00:45