Seitlinger vergiftet
Nachdem der Schriftsteller Josef Seitlinger in einer österreichischen Tageszeitung als Reaktion auf die brutalen Übergriffe zweier Jugendlicher auf einem Pinzgauer Fest vor einigen Wochen eine Satire auf das Landleben überhaupt und den Salzburger Pinzgau im Besonderen veröffentlicht hat, wurde er am letzten Wochenende Opfer eines "hundsgemeinen Giftanschlags", wie er selbst sagt.
Seitlinger hielt sich, trotz besseren Wissens, wieder einmal in einem Lokal in der Innenstadt von Zell am See auf und übte sich im Diskurs mit einigen einheimischen Jugendlichen. Diese, ihm zwar nicht wohlgesonnenen, aber ihn durchaus duldenden Jugendlichen wurden unschuldig in eine, von ihnen als "leidige" Diskussion über Heimat verwickelt: ein Steckenpferd des Dichters und auch oftmaliger Anlass für Handgreiflichkeiten. Letztere blieben zwar diesmal aus, doch Seitlinger fand sich, wie er am Montag bekannt gab, Tags darauf in "unaushaltbaren Schmerzen" wieder. Der Schriftsteller beschrieb seinen Zustand so: "Sie müssen sich vorstellen: Es hat sich so angefühlt, als würde das Hirn nicht nur dauernd von innen an die Schädeldecke stoßen und in einer Flüssigkeit geringer Dichte schwimmen, welche das Anstoßen höchstwahrscheinlich macht, sondern auch innerlich auseinander- und wieder zusammengezogen werden." Kopfschmerzen also? Nicht nur, denn Seitlinger hatte auch Probleme mit dem Magen: "Speiberei, sag ich Ihnen!", so der Autor lapidar.
Seitlinger ist der festen Meinung, sein Zustand ließe sich auf eine Vergiftung zurückführen. Zwar macht er jene Jugendlichen, die er zu einer Diskussion nötigte, nicht direkt für den mutmaßlichen Delikt verantwortlich. Doch zumindest verdächtigt Seitlinger andere, im Lokal Anwesende, die ihm, wie er meinte, mit verächtlichen Blicken begegneten. Seitlingers Gesprächspartner sehen die Sache naturgemäß anders: "Ang'soffn hat er sich!", so einer der vier Männer, der sich als ein Gesprächsteilnehmer zu erkennen gab. Nur weil Seitlinger einen "bledn Schädl" gehabt habe, so ein anderer, müsse es ich nicht gleich um eine Vergiftung handeln: "Er hat ja sicher acht, neun Sturm getrunken. Wen wundert es da, dass er speibt?"
Ob nun Josef Seitlinger zu viel getrunken hat, oder ob er tatsächlich Opfer eines "hundsgemeinen Giftanschlags" wurde, bleibt noch offen. Die Neigung Seitlingers zur Übertreibung ist zwar bekannt, doch sollte vor allem nach den letzten, teilweise ungustiösen Vorfällen die Causa Seitlinger noch nicht als geschlossen gehandelt werden. Der Dichter dazu: "Ich werde dem nachgehen! Die brauchen nicht glauben, dass ich mich jetzt daheim am Klo einsperr' und nicht mehr raustrau in ihre schmierigen Hundslokale!"
Seitlinger hielt sich, trotz besseren Wissens, wieder einmal in einem Lokal in der Innenstadt von Zell am See auf und übte sich im Diskurs mit einigen einheimischen Jugendlichen. Diese, ihm zwar nicht wohlgesonnenen, aber ihn durchaus duldenden Jugendlichen wurden unschuldig in eine, von ihnen als "leidige" Diskussion über Heimat verwickelt: ein Steckenpferd des Dichters und auch oftmaliger Anlass für Handgreiflichkeiten. Letztere blieben zwar diesmal aus, doch Seitlinger fand sich, wie er am Montag bekannt gab, Tags darauf in "unaushaltbaren Schmerzen" wieder. Der Schriftsteller beschrieb seinen Zustand so: "Sie müssen sich vorstellen: Es hat sich so angefühlt, als würde das Hirn nicht nur dauernd von innen an die Schädeldecke stoßen und in einer Flüssigkeit geringer Dichte schwimmen, welche das Anstoßen höchstwahrscheinlich macht, sondern auch innerlich auseinander- und wieder zusammengezogen werden." Kopfschmerzen also? Nicht nur, denn Seitlinger hatte auch Probleme mit dem Magen: "Speiberei, sag ich Ihnen!", so der Autor lapidar.
Seitlinger ist der festen Meinung, sein Zustand ließe sich auf eine Vergiftung zurückführen. Zwar macht er jene Jugendlichen, die er zu einer Diskussion nötigte, nicht direkt für den mutmaßlichen Delikt verantwortlich. Doch zumindest verdächtigt Seitlinger andere, im Lokal Anwesende, die ihm, wie er meinte, mit verächtlichen Blicken begegneten. Seitlingers Gesprächspartner sehen die Sache naturgemäß anders: "Ang'soffn hat er sich!", so einer der vier Männer, der sich als ein Gesprächsteilnehmer zu erkennen gab. Nur weil Seitlinger einen "bledn Schädl" gehabt habe, so ein anderer, müsse es ich nicht gleich um eine Vergiftung handeln: "Er hat ja sicher acht, neun Sturm getrunken. Wen wundert es da, dass er speibt?"
Ob nun Josef Seitlinger zu viel getrunken hat, oder ob er tatsächlich Opfer eines "hundsgemeinen Giftanschlags" wurde, bleibt noch offen. Die Neigung Seitlingers zur Übertreibung ist zwar bekannt, doch sollte vor allem nach den letzten, teilweise ungustiösen Vorfällen die Causa Seitlinger noch nicht als geschlossen gehandelt werden. Der Dichter dazu: "Ich werde dem nachgehen! Die brauchen nicht glauben, dass ich mich jetzt daheim am Klo einsperr' und nicht mehr raustrau in ihre schmierigen Hundslokale!"
Hrabanus - 2. Sep, 19:32